Sport Gesundheit: Nicht Zuviel und nicht Zuwenig!
Eine guter Nachricht für alle, die gesünder leben wollen: Schon zwei Stunden Sport pro Woche reichen aus um das Leben deutlich zu verlängern. Das zeigt eine Studie des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Zu viel und zu extremer Sport kann aber sogar schädlich sein. Der Einfluss von Bewegung auf die Gesundheit scheint sogar größer zu sein als derjenige der Veranlagung.
Sport Gesundheit Studie: Zwei Stunden pro Woche sind genug
Meine Uhr möchte, dass ich jeden Tag eine halbe Stunde trainiere und 700 Kalorien verbrenne. Damit übertreibt sie fast ein bisschen, denn eine halbe Stunde Sport an vier Tagen würde nach der Studie des KIT schon einiges bewirken. Die Weltgesundheitsorganisation WHO fordert eine halb Stunde mehr.

Allerdings ist meine Uhr auch ziemlich großzügig, schon schnelles Gehen wird als Training gerechnet. Das aber scheint durchaus begründet, denn es kommt vor allem darauf an, dass das Herz ein bisschen schneller arbeiten muss, einem als „die Pumpe geht“. Wer das draußen macht, der kann auch gleich noch Tageslicht einfangen, das gut für Immunsystem ist und außerdem das Depressionsrisiko verringern. Wer glaubt die Zeit nicht zu haben, kann sich ja auf den Ergometer setzen. Dabei lässt sich fernsehen oder sogar eine E-Mail lesen, dass ist zumindest die zweitbeste Möglichkeit.
Sport gesund fürs Herz und den Blutdruck
Besonders profitiert die Herzgesundheit vom Sport. Professor Harm Wienbergen vom Bremer Institut für Herz- und Kreislaufforschung erklärte schon 2017 bei den Herztagen der Deutschen Kardiologischen Gesellschaft in Berlin, dass eine Verbesserung der Durchblutung des Herzmuskels praktisch bewiesen sei.
Außerdem sinkt der Blutdruck, ebenso kann der Körperfettanteil zurückgehen, was ebenfalls den Blutdruck senkt.
Auch deshalb gehen Forscher davon aus, dass das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 80 Prozent sinke. Das ist ein ziemlich deutlicher Rückgang, wenn man bedenkt, dass auch andere Faktoren wie die Ernährung, Rauchen, Alkoholkonsum und die eigene Biologie eine Rolle spielen.
Sport gesund oder ungesund: Es kommt auf das Maß an
Liest man die Forschungsberichte zum Sport, so scheint die Bewegung eine Art Superpille zu sein. Einziger Nachteil ist, dass man sich dafür definitionsgemäß bewegen muss. Wem das sogar Spaß macht, der ist natürlich fein raus. Auch Demenz soll der Sport vorbeugen.
Sportler werden also nicht nur älter, sie werden auch gesünder alt. Allerdings nur, wenn sie es nicht übertreiben. Von Leistungssportlern ist bekannt, dass sie teilweise unter allen möglichen Sportverletzungen leiden. Beim Tennis beispielsweise werden durch das ständige Abstoppen die Kniegelenke belastet, der Tennisarm ist sogar schon sprichwörtlich. Beim Fußball sind es oft Verletzungen an den Bändern, die Sportlern zu schaffen machen.
Das kann grundsätzlich auch Hobbysportler treffen, wer ab Sport auf Leistung betreibt, geht ein besonders hohes Risiko ein. Das gilt natürlich vor allem, wenn die Leistungsfähigkeit künstlich durch die Einnahme von Medikamenten und Dopingmitteln gesteigert werden soll. Um es zu wiederholen: zwei Stunden moderater Sport in der Woche bringen schon große Erfolge, beispielsweise vier Mal in der Woche 30 Minuten entspannt Fahrrad fahren. Täglich eine halbe Stunde ist noch besser. Auch das Ziel, täglich 10.000 Schritte zu machen ist sinnvoll.
Also, ist Sport gesund? Ja, aber übertreiben sollte man es nicht. Ob ein Triathlet gesünder ist als jemand, der täglich eine halbe Stunde schnell geht ist fraglich.
Welchen Anteil haben die Gene?
Oft liest man die Faustregel, dass unsere Lebenserwartung zu drei Vierteln von unserem Verhalten abhängig sei, nur zu einem Viertel von den Genen, auch wenn in der politischen Diskussion teilweise behauptet wird, Gesundheit sei rein biologisch determiniert. Manchmal liest man sogar noch niedrigere Anteile für den genetischen Anteil.
Genau kann das niemand sagen. Einigermaßen sicher scheint aber zu sein, dass unser Gesundheit zum größten Teil in unserer Hand liegt (deshalb gibt es diese Seite). Aber natürlich kann niemand leugnen, dass es auch eine biologische Komponente gibt. Es wäre zynisch jedem Herzinfarktpatienten zu unterstellen, er sei selbst schuld an seinem Schicksal.
Sport, gesunde Ernährung und Biologie
Aber nützt Sport etwas, wenn er nicht mit einer gesunden Ernährung einhergeht? Die Gießener Ernährungswissenschaftlerin Alexandra Schek erklärte der Zeitung „Die Welt„, eine gesunde Ernährung sei genauso wichtig wie Sport. Beide würden etwa je 40 Prozent zur Gesundheit beitragen, die Gene 20 Prozent. Allerdings räumt sie selbst ein, dass das aktuell kaum mit empirischen Daten zu hinterlegen sei. Die empirische Fundierung der Ernährungswissenschaften ist aktuell noch sehr schlecht, was aber auch an der Komplexität des Themas liegt.
Gegen die 40:40:20 Regel spricht aber schon, dass dann kein Platz mehr ist für den Verzicht aufs Rauchen, gute soziale Beziehungen und ein auch sonst erfülltes Leben.
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