Tattoo

Sind Tattoos gesundheitsschädlich?

Immer mehr Menschen sind tätowiert, aber bedeutet das auch, dass Tattoos gesundheitlich unbedenklich sind? Leider gibt es bisher zu dem Thema wenig abschließende Antworten.

Die Situation im Jahr 2021

Fast jeder und jede vierte Erwachsene in Deutschland ist tätowiert. 14 Prozent der über 18-Jährigen haben ein Tattoo, 10 Prozent sogar mehrere. Weitere 21 Prozent können sich eine Tätowierung zumindest vorstellen, für etwas mehr als die Hälfte (55 Prozent) kommt das dagegen überhaupt nicht infrage.

Bei der Frage, wo das Tattoo angebracht wird, gibt es kleinere Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Der wichtigste ist, dass bei Frauen die beliebteste Stelle der Knöchel ist, der bei Männern selten tätowiert ist. Dafür sind Unter- und Oberarme bei Männern beliebter. Bei Schultern, Rücken und am Körper sind die Unterschiede geringer.

Keine abschließenden Beweise…

Einige Farben für Tattoos enthalten krebserregende Stoffe. Ob in der Folge Tätowierte aber wirklich häufiger an Krebs erkranken, ist bisher nicht eindeutig geklärt, trotz knalliger Überschriften wie „schockierende Ergebnisse über Tattoos“. Allerdings lässt sich ein Zusammenhang zwischen Krebs und Tattoos auch nicht ausschließen, zumindest bei einigen Farben nicht. Vor allem bunte Farben enthalten Schwermetalle wie Chrom, die außerdem Allergien auslösen können.

Dass eine krebserregende Wirkung bisher nicht zweifelsfrei nachgewiesen wurde, heißt nämlich nicht, dass es keine gibt. Denn solche Beweise sind schwierig. Sterben etwa mehr Tätowierte an Krebs, kann das auch andere Gründe haben. Vielleicht arbeiten viele von ihnen in Berufen mit hohem Krebsrisiko.

… aber Hinweise auf Gesundheitsrisiken

Allerdings gibt es Hinweise auf gesundheitliche Risiken. Denn die verwendeten Schwermetalle werden in den Körper aufgenommen. Laut Professor Andreas Luch vom Bundesinstitut für Risikobewertung häuft sich in Lymphknoten in der Nähe von Tätowierung eine große Zahl von Farbpigmenten an.

Dessen Kollegen und Kolleginnen an der TU Dortmund fanden außerdem heraus, dass sich die Abbauprodukte der Farben an Proteine binden, was zu Reaktionen des Immunsystems führen kann.

Ein weiteres Risiko ist das einer Entzündung beim Stechen. Allerdings hat sich deren Zahl trotz steigender Zahl von Tätowierungen nicht erhöht, vermutlich weil die Studios professioneller arbeiten und ihre Geräte besser desinfizieren.

Ein weiteres Risiko dürfte den meisten Männern gar nicht bewusst sein: Die Farben auf der Haut erschweren die Hautkrebsfrüherkennung. Krankhafte Verfärbungen der Haut können dann weniger gut erkannt werden. In diesem Zusammenhang appelliere ich auch noch mal, die von den Krankenkassen bezahlten Vorsorgeleistungen zu nutzen.

Genauer überprüfen könnte man das Risiko von Tattoos nur mithilfe von Tierversuchen, das aber ist laut EU-Recht verboten. Denn Tattoo-Farben sind kosmetische Produkte und dafür sind Versuche mit Tieren nicht mehr zugelassen.

Was, wenn das Tattoo wieder weg soll?

Eine andere Frage ist die Ästhetik. Der Klassiker ist dabei der tätowierte Name einer ehemaligen Freundin, an die man sich nicht mehr gerne erinnert. Aber auch andere Motive können irgendwann nicht mehr zum Lebensgefühl passen. Rund die Hälfte der Tattoos soll Experten zufolge irgendwann wieder weg.

Der gängige Weg ist die Entfernung per Laser. Dabei werden die Farbpigmente von einem Laser zertrümmert und sind anschließend kaum noch zu sehen. Die Seite www.tattoo-entfernung-nrw.de rät dazu, statt eines Nanolasers einen Pikosekundenlaser zu verwenden. Die Impulszeit ist dabei noch kürzer als beim Nanosekundenlaser.

Allerdings bleibt die Farbe auch anschließend im Körper, die Pigmente sind zwar kaum noch sichtbar, ihre zertrümmerten Reste aber nach wie vor im Körper.

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