Schnurrbart Movember

It’s movember – und C&A macht mit

Vor allem in Australien lassen sich Männer im November Schnurrbärte (engl: Moustache) stehen – um Spenden für die Verbesserung der Männergesundheit zu sammeln und um Männer zu motivieren, sich mehr um ihre Gesundheit zu sorgen. Im Zentrum stehen dabei die Themen Prostatakrebs, Hodenkrebs und Depression. Also Themen, die entweder ausschließlich Männer betreffen oder bei denen Männer vor besonderen Herausforderungen stehen. In Deutschland ist der Movember bisher kaum verbreitet, auch wenn es eine deutschsprachige Website der Movember-Foundation gibt. Das Engagement des Modehändler C&A könnte aber einiges bewegen.

Was heißt Movember?

Das Wort Movember ist ein Kofferwort aus dem englischen Wort Moustache und November. Die Tradition wurde vor genau 18 Jahren von einer Gruppe junger Männer im australischen Adelaide begründet. Bis heute ist der Tag vorwiegend in angelsächsischen Ländern bekannt.

Dabei achten auch in Deutschland Männer zu wenig auf ihre Gesundheit. So nehmen sie Vorsorgeuntersuchungen zu selten wahr und gehen bei Beschwerden zu spät zum Arzt. Auch deshalb sterben sie fünf Jahre früher. Durch Corona könnten es sogar sechs Jahre werden, denn die Krankheit betrifft Männer deutlich stärker. Nach Ansicht der Initiatoren greift es zu kurz, die Schuld dafür ausschließlich bei den Männern zu suchen und so zu tun, als sei es eine rationale Entscheidung der Männer, sich nicht um ihre Gesundheit zu kümmern. Vielmehr gilt Sorge um die eigene Gesundheit mitunter noch immer als „unmännlich“. Diesen Mythos will die Aktion beseitigen.

Deutschsprachige Website der Movember Foundation.

Die Aktion soll aber nicht nur für Aufmerksamkeit sorgen, sondern auch ganz praktisch Geld sammeln. Nach wie vor führt die Aktion in Deutschland aber ein Schattendasein. Selbst die Stiftung Männergesundheit hat bisher nichts zu dem Thema veröffentlicht.

Das Engagement von C&A

Umso erstaunlicher ist eine Aktion des Modehändlers C&A. Das Unternehmen wartet nicht nur mit einer eigenen Movember-Kollektion auf, sondern sponsert auch Beiträge zum Thema Männergesundheit in anderen Medien wie dem Boulevard-Portal Männersache des Bauer Verlags. Dort gibt es eine eigene Artikelserie zum Movember mit drei Beiträgen. Ich wurde leider nicht gesponsert, ich schreibe nach wie vor weitgehend ohne Bezahlung über Männergesundheit.

Screenshot von der Movember-Themenseite bei C&A.

Die COFRA Foundation spendete außerdem einen nicht genannten Betrag an die Movember Foundation. Die Stiftung ist mit der COFRA-Group verbunden, in der die Familie Brenninkmeijer ihr wirtschaftliches Engagement bündelt. Dazu zählt traditionell natürlich C&A, aber auch Immobilien oder Unternehmensbeteiligung, etwa am Automobilzulieferer Novem.

Die Familie ist traditionell stark philanthropisch engagiert, trotzdem ist die Aktion aus meiner Sicht absolut erfreulich. Tatsächlich findet die um fünf Jahre niedrigere Lebenserwartung bisher kaum Beachtung oder wird mit fragwürdigen Argumenten als nicht beachtenswert abgetan.

Schade ist dagegen, dass die Kolleginnen und Kollegen von Männersache dem Thema Gesundheit offenbar wenig Beachtung schenken, solange kein Sponsor bereitsteht. Die Zahl der veröffentlichten Beiträge dazu ist jedenfalls überschaubar. Oft handelt es sich um reißerische News, die nur die Sensationslust der Leserschaft befriedigen sollen, etwa über gentechnisch veränderte Mücken oder einen „gefalteten Mann“, der jetzt wieder gerade stehen kann.

Nachtrag vom 16. November 2021: Sieht so aus, als hätte man bei Männersache.de nachgelegt und noch ein paar Beiträge zum Thema veröffentlicht, die nicht direkt gesponsort sind. Zumindest werden sie nicht als bezahlte Beiträge geführt.

Fairerweise muss man sagen, dass C&A nicht der einzige Sponsor ist. So unterstützt auch Amazon die Aktion, ebenso der Kartoffelchips-Hersteller Pringles und mehrere Kosmetikmarken. Nach meinem persönlichen Eindruck aber nicht so intensiv wie die Modekette.

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