
Intuitives Essen: auch für Männer empfehlenswert
Ist intuitives Essen aus was für Männer? Natürlich! Untersuchungen zeigen, dass die Intuition von Männern genauso gut funktioniert wie die von Frauen.
Fast alle Beiträge zum Thema intuitives Essen wurden von Frauen verfasst und die meisten befassen sich auch überwiegend mit Frauen. Tatsächlich wurde die Methode 1995 auch von zwei Frauen populär gemacht, den Ernährungswissenschaftlerinnen Evelyn Tribole und Elyse Resch. Aber es ist falsch, die Herangehensweise als „Frauending“ zu sehen. Sie funktioniert bei Männern genauso gut oder schlecht. Ein Vorurteil sagt, dass Frauen intuitiver seien. Doch das ist falsch. Die Legende hat ihren Ursprung in der alten Sichtweise, dass Männer stärker rational, Frauen dagegen intuitiv handeln würden. Beides ist nicht korrekt, wie sich unter anderem im Buch „Bauchentscheidungen“ von Gerd Gigerenzer nachlesen lässt.
Was bedeutet intuitives Essen eigentlich?
Intuitives Essen bezieht sich auf die Fähigkeit, auf die Signale des Körpers zu hören und zu reagieren, um gesunde Essgewohnheiten zu entwickeln. Es geht darum, auf die natürlichen Hunger- und Sättigungsgefühle zu achten und auf eine ausgewogene Ernährung zu achten, anstatt sich an feste Essenszeiten oder eine strenge Diät zu halten.
Ein wichtiger Aspekt des intuitiven Essens ist die Fähigkeit, Emotionen und Stress von der Ernährung zu trennen. Viele Menschen essen aus emotionalen Gründen, anstatt auf ihren Körper zu hören und auf natürliche Hungergefühle zu reagieren. Durch das Erlernen von Techniken zur Stressbewältigung und das Aufspüren von emotionalen Auslösern kann man lernen, auf eine gesunde Weise mit emotionalem Essen umzugehen.

Intuitives Essen erfordert auch die Fähigkeit, auf die Signale des Körpers zu hören und auf die Bedürfnisse des Körpers zu reagieren. Dies bedeutet, dass man lernt, auf die Anzeichen von Hunger und Sättigung zu achten und auf die natürlichen Hunger- und Sättigungsgefühle zu reagieren.
Es ist auch wichtig, langsam zu essen und das Essen zu genießen, anstatt zu hastig zu essen und sich zu überessen. Unser Körper neigt nämlich dazu, lieber etwas zu viel Nahrung aufzunehmen, damit für Krisenzeiten noch Reserven da sind. Deshalb spüren wir den Hunger erst nach 20 Minuten. Wer langsam isst, vielleicht sogar eine kleine Pause macht, der merkt plötzlich, dass er eigentlich schon satt ist.
Funktioniert das auch?
Nach den Weihnachtsfeiertagen habe ich gemerkt, wie intuitives Essen funktionieren kann. Nach Pute an Weihnachten und Rouladen am ersten Weihnachtsfeiertag war ein Punkt erreicht, an dem die Lust auf Fleisch rapide zurückging. Wichtig ist in dieser Situation, auf die Signale des Körpers zu hören und nicht nur deshalb Fleisch zu essen, weil’s geht. Wer das macht, wird öfter feststellen, dass ihm der Sinn nach Gemüse oder Obst steht.
Auch hat der Körper nach einem schweren Essen oft Lust auf einen Spaziergang. Geben Sie diesem Impuls nach, denn gehen ist ebenfalls gut für die Gesundheit, es muss nicht immer Dauerlauf oder Krafttraining sein (habe ich ja schon mehrfach gesagt).
Ein ganz einfacher Tipp: Haben Sie sich den Teller zu voll geladen, lassen Sie den Rest stehen, sobald sie satt sind. Sie müssen das Essen ja nicht wegwerfen, sondern können es später wieder aufwärmen. Außer natürlich sind zu Gast, die Gastgeber könnten das als unhöflich empfinden. Außer sie kommen aus Ländern, in denen es unhöflich ist, den Teller leerzuessen. Meiden Sie auch All-you-can-eat-Buffets, sie verführen dazu, mehr zu essen als man will.
Ein paar Regeln schaden trotzdem nicht
Ein paar Regeln schaden trotzdem nicht. Fertigprodukte sind oft so konzipiert, dass sie dem Körper Lust auf mehr machen. Frisches, unverarbeitetes Essen kann deshalb besser sein. Wer Hunger auf einen Snack hat, sollte öfter über Obst nachdenken, selbst wenn der Körper „Chips“ sagt. Wenn es gelegentlich ab Chips sein müssen, geben Sie diesem Wunsch aber nach. Verzichten Sie dafür darauf, eine Chipstüte aufzumachen, nur weil im Fernsehen die Sportschau läuft und sie immer zur Sportschau Chips essen. Essen Sie stattdessen vorher oder essen Sie zur Sportschau regelmäßig Obst und nur dann Chips, wenn ihr Körper vehement danach verlangt.

Noch strikter sollten Sie beim Alkohol sein. Nicht mehr als ein Bier pro Tag im Schnitt und mindestens zwei alkoholfreie Tage sind das Maximum, egal, was ihre Intuition sagt.
Probieren Sie es einfach aus. Klappt es nicht, können Sie immer noch zu einer strikteren Diät zurückkehren. In den meisten Fällen wird intuitives Essen aber besser funktionieren.