Corona-Impfstoff macht Fortschritte – doch Grippeimpfung nicht vergessen
Mehrere Verbände haben dazu aufgerufen, dass insbesondere Menschen ab 60 sich auch dieses Jahr gegen Grippe impfen lassen sollen. Das Thema Influenza wurde dieses Jahr durch die Berichterstattung über Corona weitgehend verdrängt, doch die Grippe ist – im Gegensatz zum grippalen Effekt – eine ebenfalls gefährliche Krankheit. Das letzte Mal gab es 1968 in Deutschland eine verheerende Grippewelle. Die sogenannte Hongkong-Grippe tötete allein in Westdeutschland Schätzungen zufolge rund 40.000 Menschen. Doch Todesfälle in geringerem Umfang durch die Grippe gibt es jedes Jahr.
Grippe und Corona
BioNTech und Pfizer haben Anfang November Hoffnung auf einen Impfstoff gegen das Corona-Virus gemacht. Eine Impfung gegen die Grippe gibt es aber seit langem. Oft wird der Infekt aber mit dem grippalen Effekt verwechselt, der umgangssprachlich oft auch als Grippe bezeichnet wird.
In diesem Jahr ist die Grippe-Impfung sogar besonders wichtig, wie mehrere Verbände betonen. Denn eine Doppelinfektion mit Grippe- und Corona-Viren zur gleichen Zeit wäre besonders gefährlich, auch für jüngere und gesunde Menschen.
Risikofaktor Alter
Wie bei Corona ist das Alter ein besonderer Risikofaktor bei der Grippe. Allerdings können auch jüngere Menschen an der Grippe versterben. Das gilt besonders, wenn weitere Risikofaktoren vorliegen.
Risikofaktor Selbstüberschätzung
Auch völlig gesunde Menschen können aber an der Grippe versterben, vor allem dann, wenn sie nicht ausreichend auf sich achten. Ein Risiko, das vor allem Männer oft eingehen. So befürchteten die USA in den 1970er Jahren eine Grippe-Epidemie, nachdem in einer Kaserne mehrere Soldaten an Grippe gestorben waren. Es begann mit einem jungen Mann, der krankgeschrieben wurde. Statt sich ins Bett zu legen, nahm er an einem Trainingsmarsch teil – und verstarb einige Tage später.
Man kann sich vorstellen, wie der junge Soldat sagte „Ich bin doch nicht weich“ oder ähnliches. Tatsächlich starben noch mehrere andere Soldaten, sodass die Regierung sich auf eine große Grippewelle vorbereitete. Die aber bliebt aus, denn die hohe Zahl von Todesfällen unter jungen Menschen war vor allem die Folge zweier Umstände, von denen die Betroffenen einen hätten selbst vermeiden können. Einmal der Enge in einer Kaserne, aber auch der Tatsache, dass die jungen Soldaten sich oft nicht schonen wollten.
Fazit
Deshalb lautete das Fazit: Eine Grippeimpfung ist für alle Altersgruppen sinnvoll. Wer trotzdem krank wird, gehört ins Bett und nicht auf die Arbeit.