
Corona Statistik Geschlecht: Zahl der Todesfälle steigt weiter
Mit 4.532 Fällen hat der Anstieg der Corona-Toten einen neuen Rekord erreicht. Nachdem in der Woche vom 8. bis zum 14. Dezember (Dienstag bis Montag) die Zahl der Corona-Todesopfer in Deutschland um 3.118 gestiegen war, waren es in der folgenden Woche schon 4.532. Nach wie sind rund zwei Drittel der Todesfälle (71,9 Prozent) über 80 Jahre alt. Der Anteil von Männern und Frauen hat sich etwas angeglichen, in der Woche 15. bis 22. Dezember lag der Männeranteil bei 50,2 Prozent gegenüber 52,9 Prozent im langfristigen Schnitt. Das aber könnte sich ändern, denn die Beschränkung der ersten Impfdosen auf Menschen über 80 führt dazu, dass rund 62 Prozent der für die Impfung infrage kommenden Menschen Frauen sind.
Die aktuelle Lage
Mit 4.532 Fällen stieg die Zahl der vom Robert-Koch-Institut erfassten Todesfälle so stark an wie noch nie seit Erfassung der Daten. Insgesamt stieg die Zahl der seit Anfang des Jahres erfassten Todesfälle damit um rund 20 Prozent, die Zahl der Todesfälle pro Woche um über 40 Prozent.
u20 | 20 bis u30 | 30 bis u40 | 40 bis u50 | 50 bis u60 | 60 bis u70 | 70 bis u80 | 80 bis u90 | 90+ | Gesamt | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Männer | 4 | - | 10 | 10 | 75 | 219 | 509 | 1081 | 366 | 2274 |
Frauen | 1 | 1 | 4 | 13 | 19 | 96 | 313 | 1070 | 741 | 2258 |
Gesamt | 5 | 1 | 14 | 23 | 94 | 315 | 822 | 2151 | 1107 | 4532 |
An der Gesamtstruktur der Todesfälle hat sich wenig verändert. Nach wie vor sind rund zwei Drittel der Verstorbenen über 80 Jahre an, darunter 46,0 Prozent 80 bis unter 90 Jahre und 21,7 Prozent über 90 Jahre. Allerdings unterscheidet sich die Altersstruktur von Männern und Frauen deutlich.
Männer versterben bei gleichem Alter nach wie vor deutlich häufiger als Frauen, bei den 50 bis unter 60-Jährigen waren von 761 Todesfällen sogar rund 80 Prozent männlichen Geschlechts. Eine Ausnahme bildete die Altersgruppe der 40 bis unter 50-Jährigen, in der etwas mehr Frauen als Männer verstarben. Allerdings gab es hier nur 23 Todesopfer. Hinzu kommt, dass die Zahlen des Robert-Koch-Instituts nicht alleine die in der Woche verstorbenen Menschen enthalten, sondern sich auch durch nachträgliche Meldungen und Korrekturen verändern können. Insgesamt (also seit Beginn der Datenerfassung) sind auch in dieser Altersgruppe zwei Drittel der 197 Todesopfer Männer.

Impfregeln des rki benachteiligen Männer
Unverständlich ist deshalb, warum der Risikofaktor „Mann“ bei der Impfkampagne nicht berücksichtigt wurde. Eine einfache Möglichkeit wäre gewesen, für Männer ein Mindestalter von 76 statt 80 festzuschreiben. Das hätte zur Folge gehabt, dass von den sieben Millionen Menschen für die erste Impfaktion infrage gekommen wären, jeweils 50 Prozent Männer und 50 Prozent Frauen gewesen wären. Wer dagegen argumentiert, die individuelle Gefährdung dürfe keine Rolle spielen, alle Bürgerinnen und Bürger müssten gleich behandelt werden, der darf auch keine Altersgrenze festlegen.
Leider haben unsere Erhebungen gezeigt, dass das Thema Männergesundheit weder in der Politik noch beim rki eine angemessene Rolle spielen, auch wenn die Parteien zumindest guten Willen geäußert haben.
Die Berechnung
Die Daten stützen sich auf die jeweils Dienstag Abend veröffentlichten Zahlen zu Todesfällen nach Alter und Geschlecht des Robert-Koch-Instituts. Die Zahl der wöchentlichen Todesfälle wird näherungsweise durch die Differenz zwischen den beiden Berichten geschätzt. In der offiziellen Statistik wird nämlich nur die Zahl aller seit Beginn der Aufzeichnungen Anfang des Jahres verstorbenen Menschen ausgewiesen.
In der Differenz enthalten sind daher auch Korrekturen. Sie ist als Näherungswert aber gut geeignet.
Weiter lesen:
- Tipps für eine gesunde Psyche in der Corona-Zeit
- Gute Ergometer und Heimtrainer für Männer
- Lohnt sich eine private Rentenversicherung für Männer überhaupt noch?
Pingback: Corona Statistik Alter Geschlecht: Die erste Januarwoche - Gesund.men